„Überbrückendes Fühlwissen“

Lässt die Statik dieses Konstrukts jeden Zweifel zu,

steckt umso mehr mein Fühlwissen im Schuh.

Was oder wie die Brücke trägt – nicht sehend,

es ist wie im Nebel stehend und gehend.

Meilensteine, bunte Stofffetzen und Bänder,

hinterlasse ich an Bäumen und Geländer.

Setze meine Füße und alle Gedanken frei,

und sehne sehnlichst die Überquerung herbei.

Es durchdringen mich Druck- und Schubkräfte der Brücke,

im Durchfühlen jedweder Wissenslücke.

Vertraue dir – singt die Nachtigall,

im Nebel vernehmbar wie Rauch & Schall.

Überbrückendes Fühlwissen Esther Ammon

„VielLeichter“

Das Gänseblümchen in der Hand,

die Blütenblätter zählend,

gehend ins VielLeichterland,

die schönste Lichtung wählend.

Das schaffe ich, das schaff ich nicht?

Das schaffe ich und wenn noch nicht?

Was sich wohl alles zeigen mag,

an so einem VielLeichtertag?

Summende Stimmen und Gedanken,

mehrere, nein – bitte nicht zanken.

Das schaffe ich, das schaff ich nicht?

Das schaffe ich und wenn noch nicht?

Die Blätter der Gänseblümchen lasse ich fliegen,

jedes Einzelne darf die Zweifelnde besiegen.

VielLeicht-Lichter beleuchten mein Vertrauen,

meine Fähigkeiten auszubauen.

Das schaffe ich, das schaff ich nicht?

Das schaffe ich und wenn noch nicht?

VielLeichter ändere ich Abzählreime ein paar Mal

und Blütenblätter sind variabel an der Zahl.

Das schaffe ich – alles in meinem Rahmen,

die Taschen voll mit Gänseblümchensamen!

Esther Ammon

„Phönix“

Du brauchst die Dunkelheit, um dein Lied der Seele zu singen.

Du brauchst das Vergehen, um dich zu transformieren.

Die Metamorphose im Nicht-Erwartbaren ist deine Bestimmung.

Die Magie im Bruchteil der Sekunde ist dein Sein.

Urknallgleich – wie aus dem Nichts – versprühst und verglühst du im Funkenflug.

In deinem Verbrennen liegt die Offenbarung.

In deiner Asche liegt ein Ei.

Du Hoffnungsträger!

Hoffnungsträger Phönix Esther Ammon

„Zauberbaum“

Eingefroren und erstarrt,

wirkt dein ganzer Apparat.

Dein Baldachin im Winterkleid,

spendet Schutz in rauher Zeit.

Der tägliche Gruß, nicht vom Murmeltier,

Familie Eichhorn grüßt aus dem Revier.

Das flinke Gewimmel lässt Äste wippen,

Schnee rieselt auf meine Augen, Nase, Lippen.

Für Mensch und Tier der Lebensraum,

und für mich ein Zauberbaum.

Wurzeln sammeln den Lebenssaft,

vom Falllaub geschützt geben sie Kraft.

Dein Funkeln und Glitzern im Sonnenlicht,

verheißungsvoll auf weite Sicht.

Erfühlen kann ich dein innerst Pulsieren,

nie möchte diesen Sinn ich verlieren!

Esther Ammon Berlin

„Zeitbestimmer“

Ein Sandkorn – sedimentiert, feinpräpariert, abgelagert in Brandungszonen, durch Spaltung vermehrt. Taktgebender Zeitbestimmer – stoisch ruhig und kristallin vor sich hin schimmernd.

Schwerkraft, Wind und Wasser genutzt, durch diverse Erosionszyklen veredelt – was hältst du bereit?

Unbeeindruckt von fragend blickenden Augen, die sich nicht lösen können von dir und von unruhigen Händen, die dich anhalten oder schütteln möchten.

Offenbarst du nicht dein Inneres, rieselst phlegmatisch und gleichbleibend… und doch mal schnell – mal langsam, im subjektiv erfassenden Auge des Betrachters, dessen Seele im Vergleich weniger abriebfest ist.

Du trägst ab und führst zu, du minderst und festigst, bist durchwurzelbar und doch nährstoffarm.

Unbeirrbar gibst du den Takt an, mit dem Wissen, nie in der Enge des Glashalses hängen zu bleiben, aalglatt funktionierend, einem Präzisionsuhrwerk gleichend, unkaputtbar.

An so viel Gleich(bleibender)-Gültigkeit kann jede (Un-)Geduld nur zerschellen, die HOFFNUNG jedoch niemals…

Esther Ammon Berlin

„Schalengetier“

Analysierend & schneidend – meisterlich & messerscharf,

360 Grad fokussierend – intuitiv sowie konkav.

Das Schneidwerkzeug schwingend, im Seitwärtslauf umrundend,

seismographisch prüfend und detektivisch erkundend.

Sensibler Kern, geschützt in tarnfarbener Schale,

alle Pegelstände ertragend – unzählige Male.

Krusten als Schutz und zugleich sicherer Schild,

alle Drücke kompensierend, ob stark oder mild.

Wo Spuren verschlungen im Strudelschlund,

geschieht Wandlung tief am Meeresgrund.

Das Gewässer erhellt durch anmutendes Licht,

denn überschüssige Energien verwandeln sich.

Leuchtende Schalengetiere dank Biolumineszenz,

Scheren-Schritte möglich auf ganz neuer Frequenz.

Ammon_Baumwurzel

„Ratio rationalisiert“

Die Ratio spricht: ich will dir nützen, dich bewahren und beschützen.

Im rationalen Rahmen, da kannst du sicher schreiten, in Anerkennung aller Werte deiner Begrenztheiten.

Die Emotion lehnt dankend ab, stellt sich der Ratio klar entgegen.
Begrenzung hilft nicht im Verstehen – ist auch kein empfundener Segen.

Die Emotion wickelt mich ein, wohlweislich auch berechtigt.
Ent-Wicklung geschieht nur emotional „ermächtigt“.

Im Zulassen und Akzeptieren liegt wertorientiertes Integrieren.

Ammon_Baumwurzel

„Seidenfaden“

Du, mein Seidenfaden, zerbrechlich in molekularer Substanz,

Schwingung übertragend – weil du nicht anders kannst.

Ob von links nach rechts oder Nord nach Süd,

ob von Ost nach West – du wirst nicht müd.

Physikalisch bedingt ist nichts entgegenzusetzen,

ist es dir doch bestimmt, zu Überleiten und Vernetzen.

Den Tau tragend nach überstandener Nacht,

glitzerst du ganz unscheinbar und sacht.

23 kleine Glöckchen, verwoben in deinem Netz,

berührende Sinfonie erzeugend – im Hier und Jetzt.

Angebracht und aufgereiht auf 5 Diagonale,

im Pentagramm erscheinend – zum Schutze der Schicksale!

Esther Ammon Berlin

„Mensch geborgen“

Bäume wachsen hoch hinaus – auch in unsere Seelen.

Erden uns tagein tagaus – beruhigen und erzählen.

Zum Schutze wölben sich die Äste,

Blätter filtern Seelendunst.

Beruhigend für des Baumes Gäste,

Mensch sein ist hier keine Kunst.

Ammon_Baumwurzel

„Leib & Seele“

Die Endlichkeit ist gnadenlos – sie steht da wie ein Baum.

Das Leben eine Scheibe bloß – krümmend Zeit und Raum.

Rotierend in der Sehnsucht nach Glück und Sicherheit,

muss ich den Winkel schlagen, nun wird es langsam Zeit.

Wie kann ich finden was mich treibt – was mich ernährt an Geist und Leib?

Ein Selbstversuch, wohl lebenslang – dürstend nach des Lebens Klang.

Leib und Seele

„Vertikale Brücke“

Der Baum als vertikale Brücke

schließt die Lücke,

zwischen oben und unten,

zwischen Äther-Wissen

und Wurzel-Kissen.

Zwischen geistiger Ebene

und barfuß Begehende.

Zwischen hellsichtigem Erahnen

und weltlichem Erfahren.

Zwischen gedanklicher Freiheit

und morbider Fixierung – alles überbrückend!

Vertikale Brücke<br />

„Sonntags“

Im windigen Rausch höre ich Blätter singen,

die Kirchengeläut mir herüberbringen.

Plötzlich kein Wind mehr, stille Sekunden,

die Meisen ziehen trillierende Runden.

Stillleben erblickend, was eben noch rauschend,

die Natur dirigiert, ich meditiere lauschend.

Waldweg

„Frühling“

Blumen, Blüten, Knospengrün,

alles blüht ganz ohne Müh´n.

Entspannung für das Auge pur,

genießen wir das Blühen nur.

Durch den Winter langersehnt,

im Liegestuhl zurückgelehnt.

Der Himmel blau, die Wolken weiß,

es ist ganz klar – bald wird es heiß.

So soll es niemals anders sein,

der Frühling – ja, der Frühling mein.

Frühling

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